2016: Kreativ Dialog 4: Befehl und Einfall | Interdisziplinäres Labor »Bild Wissen Gestaltung«, Hermann von Helmholtz-Zentrum für Kulturtechnik


2015: Neue Kulturgeschichte? Zur Aktualität von Johan Huizinga

In seiner Abhandlung über Aufgaben der Kulturgeschichte (aus dem Jahr 1929) skizzierte Johan Huizinga das thematische Spektrum einer neuen Kulturgeschichte, die ihre Fragen nicht nur den »Domänen des Geisteslebens« entnimmt; er schrieb:

»Wie gerne hätte man eine Geschichte des Gartens als Kulturform, oder der Dreiheit Weg, Markt und Herberge, oder der andern: Pferd, Hund und Falke, oder des Hutes, oder des Buchs in ihren Kulturfunktionen.«

Huinzinga-Workshop, 1.2.2014

Inzwischen ist die Zeit für eine solche Kulturgeschichte längst angebrochen; und Huizingas Schriften – vom Herbst des Mittelalters bis zu Homo ludens und den späten zeitkritischen Abhandlungen – verdienen dringend eine neue Lektüre und Rezeption. Anlässlich des siebzigsten Todestages von Johan Huizinga am 1. Februar 2015 veranstaltet die neu gegründete Johan-Huizinga-Forschungsstelle am Institut für Kulturwissenschaft der Humboldt-Universität zu Berlin einen internationalen Workshop zur Aktualität seines Werks.


2014: 200 Jahre Neuhardenberg – Helden erinnern
Ausstellung auf Schloss Neuhardenberg, kuratiert von
Thomas Macho und Hans von Trotha


2012: BONDS: Schuld, Schulden und andere Verbindlichkeiten
Ausgewählte Konferenz-Vorträge als Podcasts zum Nachhören:


2012: Sonderforschungsbereich 644: Transformationen der Antike

Zur Konstruktion kultureller Selbstbilder durch Zeitrechnung und Universalgeschichte

Das Teilprojekt »Transformationen der Chronologie« basiert auf der Recherche und Dokumentation hoch- und spätmittelalterlicher sowie neuzeitlicher Entwürfe zur Weltchronistik und Universalgeschichte. Dabei geht es – im Sinne einer Vorgeschichte der modernen Universalgeschichte – um eine wissens- und ideengeschichtliche Kontextualisierung der jeweiligen Chronologien und Epocheneinteilungen, einerseits im Blick auf die verschiedenen Anforderungen durch die verwendeten Systeme der Zeitrechnung (von der computistischen Kalenderwissenschaft bis zur Jahrhundertrechnung), andererseits im Blick auf die zugrunde liegenden (religiösen oder mythischen) Narrationsmuster. Besondere Aufmerksamkeit kommt den Wechselwirkungen zwischen der Übernahme und christlichen Modifikation antiker Lehren von Epochen und Weltaltern (einerseits) und der Konstruktion der Antike als Vorläuferepoche selbst (andererseits) zu. Neu beleuchtet werden soll die Geschichte der Durchsetzung des christlichen Zeitmodells der retrospektiven Inkarnationsära (der Drehung des Kalenders um ein achsenzeitliches Zentralereignis). Insgesamt will das Teilprojekt einen Beitrag zur Beantwortung der Frage liefern, wie sich Kulturen durch ihre Zeitordnungen jeweils begründen und konstruieren.

Das Unterprojekt zum Bild- und Strukturwandel chronologischer Modelle begleitet und fundiert die Untersuchungen durch eine exemplarische Erhebung, Analyse und Dokumentation der Bild- und Strukturmodelle von Zeitordnungen. Ein erster Schwerpunkt liegt auf der Geschichte der genealogischen Bäume – von der arbor porphyriana bis zum Lullismus, vom Ramismus bis zur Enzyklopädistik -, ein zweiter Schwerpunkt auf der Geschichte der Listen, Tabellen, Zeitachsen und Time lines. In diesen Zusammenhängen werden zudem Interferenzen zwischen ikonisch-symbolischen und diagraphisch-abstrakten Darstellungsmethoden untersucht. Die Visualisierungen der Chronologie werden in einer Bilddatenbank gesammelt und dokumentiert.

Die konstitutiven Erscheinungsformen und Modelle einer räumlichen und zeitlichen Konstruktion kultureller Identität (und deren Transformationsgeschichten) sind auch darum so wichtig, weil sie zugleich als Systeme der (topologischen oder temporalen) Systematisierung des Wissens fungieren. Auch und gerade die »Ordnung der Dinge« setzt räumliche und zeitliche Ordnungen voraus. Ziel des Projekts ist es daher, chronologische Ordnungsformen zu historisieren. Diese Modelle können als Strukturierungs- und Visualisierungsangebote interpretiert werden, deren Transformationsgeschichte auch die Geschichte der Chronologie und der Epocheneinteilungen maßgeblich beeinflusst hat.


2010: Und Jetzt – Richtungen der Zukunft
Redereihe der Humboldt-Universität zu Berlin und der Siemens Stiftung, 28. April bis 30. Juni 2010, Audio-Beiträge zum Nachhören:

  • 2.6.2010: »The Future of Hope: Emerging Global Conditions for Urban Aspirations« Arjun Appadurai
  • 26.5.2010: »Two Directions for Secular Societies« Charles Taylor
  • 12.5.2010: Zu spät für Pessimismus. Über die kulturelle Praxis einer zukunftsfähigen Gesellschaft« Harald Welzer
  • 28.4.2010: »Die Realität so sagen, als ob sie trotzdem nicht wär« Josef Winkler
  • 16.6.2010: »The Plundered Planet: Why We Must and How We Can Manage Nature for Global Prosperity« Paul Collier
  • 12.5.2010: »Building a climate-resilient world« Sunita Narain
  • 28.4.2010: »The Human Mind in the 21st Century: Scenarios and Options« Susan Greenfield

2005: Die neue Sichtbarkeit des Todes | Konferenz
DFG-Graduiertenkolleg »Zur Codierung von Gewalt im medialen
Wandel«, Humboldt-Universität Berlin
Konferenzprogramm_11_2005


2001-2007: Bild-Schrift-Zahl, DFG Forschergruppe 391
Hermann von Helmholtz-Zentrum für Kulturtechnik


1994 | 1997 | 2002: Kulturgeschichte der Höflichkeit
mit Brigitte Felderer (Wien)


2002: Bilder des Wissens | Kunstuniversität Linz
Reflexive Visualisierung als Forschungs- und Vermittlungsstrategie
Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft und Kultur in Wien &
Art&Tek Forschungsinstitut /A/T/I/


Bis 2002: DFG-Projekt »Das Konzept der Generation«
Zur zeitlichen, biologischen und narrativen Konstruktion von Genealogie, Projektleitung mit Prof. Dr. Sigrid Weigel, Zentrum für Literaturforschung Berlin (ZfL)


1996 | 1997: »Jacob Taubes und die abendländische Eschatologie«, mit Prof. Dr. Eveline Goodman-Thau und Dr. Richard Faber, Veröffentlichung der Beiträge 2001 bei Königshausen & Neumann

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